Leseprobe:

Das tödliche Spiel

Anekdoten des Philipp von Mahlenburg

Bea war eine Frau, die genau wusste, was sie wollte. Ich lag neben ihr in ihrem Bett und beobachtete sie beim Schlafen. Ihr schulterlanges braunes Haar verteilte sich zerwuselt über das Kopfkissen und erinnerte mich an einen Wischmob. Bea gab viel Geld bei ihrer Friseuse aus, aber nach einer langen Liebesnacht war von den Bemühungen ihrer Haardesignerin keine Spur mehr zu erkennen. Sie würde gleich nach dem Erwachen viel Zeit im Bad verbringen und das wieder in Ordnung bringen. Ich beobachtete, wie Bea gleichmäßig atmete und zog sachte die Bettdecke ein wenig nach unten, bis ihre Brust entblößt zum Vorschein kam. In zwei Monaten würde sie fünfzig werden. Dafür hatte sie sich gut gehalten. Ich mochte ihre Brust, sie fühlte sich gut an. Bea verbrachte zwei bis drei Tage in der Woche einige Stunden im Fitnessstudio und kämpfte dort tapfer gegen die nicht klein zu kriegenden Speckpölsterchen im Hüftbereich an. Wenn sie sich im Studio auf dem Laufband ausgetobt hatte, war sie abends mit einer schnellen Nummer zufrieden und schlummerte dann friedlich ein. An den fitnessfreien Tagen tobte sie sich dann aber abends beim Matratzensport aus. Letzte Nacht war sie kaum zu bändigen. Es war bereits früher Vormittag und Bea schlief immer noch tief und fest und schien mir einen sehr befriedigten Eindruck zu machen. Ich zog ihr die Decke wieder über die Brust und stieg langsam aus dem Bett. Bea wälzte sich einmal um die eigene Achse, als ich mich ihrer Nähe entzog, und schlummerte dann leicht schnarchend weiter. Ich schlüpfte in den flauschigen weißen Bademantel mit dem Etikett von Joop, den Bea mir zu Weihnachten geschenkt hatte. Das einzige Kleidungsstück, das bei ihr immer für mich parat lag. Ich betrachtete mich darin in dem großen Spiegel und kam zu dem Entschluss, dass der Bademantel in meiner Wohnung viel besser aufgehoben wäre. Vielleicht würde Bea mir ja noch einen Zweiten kaufen. Nach der letzten Liebesnacht hatte ich mir das redlich verdient. Ich verließ das Schlafzimmer und ging kurz ins Badezimmer. Dort urinierte ich im Stehen. Bea mochte das gar nicht und war in dieser Angelegenheit sehr pingelig. Umso größer war mein Vergnügen, als ich mit meinem Strahl eine verirrte Mücke durch die Kloschüssel jagte. Die Mücke konnte sich gegen meinen Strahl so wenig wehren wie Bea gegen meinen Charme und versank im Strudel der Spülung. Vergnügt ging ich auf leisen Sohlen die Treppe hinunter. In der Küche schenkte ich mir ein Glas mit kaltem Orangensaft ein und ging damit hinaus auf die Terrasse. Dort lagen noch meine Zigaretten und mein goldenes Feuerzeug, das Bea mir bei unserem letzten Einkaufsbummel geschenkt hatte. Ich setzte mich auf einen der wetterbeständigen Rattansessel und zündete mir eine Zigarette an. Die Sonnenstrahlen schimmerten auf der stillen Wasseroberfläche des Pools. Ich genoss den Tag und hoffte, dass Bea noch eine Zeitlang schlief. Zufrieden mit mir und der Welt lehnte ich mich entspannt zurück und lauschte dem Zwitschern der Vögel. Als ich im Hintergrund ein Geräusch hörte, seufzte ich innerlich. Ich nahm noch einen tiefen Zug an meiner Zigarette und machte mich auf das Erscheinen von Bea gefasst. Doch plötzlich stand eine wesentlich jüngere Frau vor mir. Nur mit einem Slip bekleidet kam sie auf die Terrasse und blieb vor mir stehen. Ihre festen runden Brüste sprangen mir förmlich ins Auge. Trotzdem versuchte ich, ihr in die Augen zu schauen, und fragte mich, wer da zu Besuch gekommen war.

»Hast du sie gut gefickt?«, fragte sie ohne Umschweife und setzte sich mir gegenüber auf einen Stuhl.

»Wer bist du denn?«, fragte ich und schenkte ihr mein freundlichstes Lächeln.

»Erst antworten, dann kannst du eigene Fragen stellen«, gab sie selbstbewusst zurück. Mir gefiel die Wendung, die der Tag plötzlich genommen hatte, ausgesprochen gut.

»Du bist aber sehr direkt«, stellte ich fest. »Woher kennst du Bea eigentlich?«

Die junge Frau griff zu meinen Zigaretten und steckte sich eine an. Mein Blick haftete jetzt doch wieder auf ihrem Busen. Ihre kleinen dunkelbraunen Knospen standen leicht aufrecht. Es schien sie nicht zu stören, dass ich mir ihre Brüste eingehend betrachtete. »Hast du sie jetzt gut gefickt oder nicht? Jedenfalls hat es sich so angehört. Das Gestöhne war ja im ganzen Haus zu hören.«

»Was machst du denn hier?«, hörte ich Bea hinter mir fragen.

»Ich rauche eine Zigarette«, antwortete die junge Frau und zwinkerte mir zu. Nun wurde mir die Situation doch etwas unangenehm. Bea konnte sehr eifersüchtig werden. Und wenn das der Fall war, war sie unerträglich.

»Zieh dir was über«, zischte Bea. »Musst du dich immer wie ein Flittchen benehmen?«

»Deinem Lover gefällt mein Anblick ganz gut«, sagte sie unverhohlen, stand dann auf, drückte ihre Zigarette im Aschenbecher aus und verließ mit aufreizend wackelnden Hüften die Terrasse.

»Meine süße kleine Stieftochter Nadja«, seufzte Bea und setzte sich zu mir. Ich nickte verständnisvoll und fragte mich, ob Nadja auch im Bett so abgebrüht war.

 

 

Montag, 31. Mai 2010

Hauptkommissar Steffen Siebels saß bereits morgens um 7:00 Uhr in seinem Büro im Frankfurter Polizeipräsidium. Vor ihm stand eine dampfende Tasse Kaffee auf dem Schreibtisch, unter dem Tisch standen seine Schuhe. Seine Füße lagen auf dem Schreibtisch. In seinen Händen hielt er die Bild-Zeitung.

»Guten Morgen.«

Siebels schaute kurz auf. Charly Hofmeier stand im Türrahmen. Siebels nickte ihm kurz zu und vertiefte sich wieder in seine Lektüre.

»Störe ich?«, fragte Charly. Charly Hofmeier war der IT-Spezialist im Präsidium und auch sonst für alle möglichen Aufgaben zu gebrauchen.

»Schwarz Rot Lena«, las Siebels die Schlagzeile aus der Bild vor. »Alle lieben Lena und das ganze Land tanzt singend durch die Straßen.«

»Bist du jetzt etwa auch zum Lenastheniker mutiert?«

»Logisch. Das ist jetzt erste Bürgerpflicht.«

»Dann bist du aber bald arbeitslos. Menschen, die singend durch die Straßen tanzen, morden nicht.«

»Ein paar Außenseiter gibt es immer«, brummte Siebels und betrachtete missmutig sein Telefon, das gerade anfing zu klingeln. Behäbig nahm er die Füße vom Tisch, legte stattdessen die Zeitung darauf und griff zum Hörer. Während des Telefonats kritzelte er ein paar Stichworte auf seinen Notizblock und beendete das Gespräch dann, ohne dabei selbst viele Worte verloren zu haben. »Und schon hat so ein Außenseiter wieder zugeschlagen«, klagte Siebels und schlüpfte in seine Schuhe.

»Ein neuer Fall?«

»Tote Frau in einer Villa auf dem Lerchesberg. Fremdeinwirkung scheint sehr wahrscheinlich. Mehr weiß ich auch noch nicht. Möchte nur wissen, wo Till wieder bleibt.«

Till Krüger war der jüngere Kollege von Steffen Siebels. Just in dem Moment, als sein Name fiel, zwängte er sich an Charly vorbei ins Büro.

»Falsche Richtung«, sagte Charly. »Draußen wartet Arbeit auf euch.«

Till legte seinen Motorradhelm ab und schaute auf die Uhr. »Es ist noch nicht mal halb acht. Eigentlich wollte ich erst mal in die Kantine und was zum Frühstücken besorgen.«

»Der frühe Vogel fängt den Wurm«, verkündete Charly.

»Ich will keinen Wurm, ich will Käsebrötchen.«

»Sag das nicht mir, sag das dem Außenseiter.«

Till schaute zu Siebels. »Ich will Käsebrötchen.«

Siebels schaute kopfschüttelnd zu Charly. »Er glaubt tatsächlich, ich wäre der Außenseiter.«

»Wer ist denn der Außenseiter?«, fragte Till. »Der Herr Staatsanwalt?«

»Nee, der ist Insider«, belehrte ihn Siebels. »Der Außenseiter ist der, der nicht singend durch die Straßen tanzt.«

»Aha. Ihr zwei habt euch heute Morgen doch mit dem Hammer geföhnt. Ich hole mir jetzt mein Käsebrötchen.«

»Bring mir auch eines mit«, bat Siebels. »Ich warte unten im Wagen auf dich. Wir haben anscheinend einen neuen Fall.«

 

Der Lerchesberg im südlichen Sachsenhausen galt als Wohngegend für die besser betuchten Frankfurter Mitbürger. Siebels brauchte nicht lange zu suchen, zwei Streifenwagen standen vor der Zufahrt der von ihm gesuchten Adresse. Neugierige Nachbarn versammelten sich auf der Straße und versuchten einen Blick auf das Grundstück zu erhaschen. Hohe Hecken machten dieses Unterfangen fast unmöglich. Siebels und Till ließen den Wagen vor der Zufahrt stehen, wiesen sich bei den Streifenpolizisten aus und betraten das Grundstück. Sie gingen auf eine prachtvolle Villa zu. Vor der Eingangstür standen zwei Männer mit übergestülpten Plastikanzügen. Die Kollegen von der Spurensicherung rauchten eine Zigarette.

»Können wir schon rein?«, fragte Siebels.

»Wir sind fast fertig, immer rein in die gute Stube«, bekam er zur Antwort. »Die Tote liegt draußen im Garten. Sie ist im Pool ertrunken.«

Siebels nickte und betrat das Haus. Till folgte ihm durch einen lichtdurchfluteten, mit hellem Marmor ausgelegten Vorraum. Im Wohnzimmer trafen sie auf den Fotografen, der seine Fotos bereits alle geschossen hatte. Die Schiebetür zur Terrasse stand offen. Draußen kniete eine Frau über einem leblosen Körper. Siebels schaute sich nach Dr. Petri um, konnte den Gerichtsmediziner aber nirgendwo entdecken. Till betrachtete sich die Umgebung. Anthrazit geflieste Terrasse. Schwarze Rattanstühle standen um einen Tisch mit schwerer Steinplatte. Auf dem Tisch lag ein Buch. Daneben stand ein Aschenbecher. Der Pool lag nur wenige Meter von der Terrasse entfernt, hinter dem Pool erstreckte sich ein weitläufiger kurzgeschnittener Rasen, der von außen nicht einsehbar war. Meterhohe Hecken und Mauern begrenzten das Grundstück.

»Siebels, Mordkommission«, sagte Siebels und kniete sich neben die Frau, die die Leiche begutachtete.

»Guten Tag, Herr Siebels. Ich habe ja schon viel von Ihnen gehört.« Die Frau streckte Siebels die Hand entgegen. »Lehmkuhl. Anna Lehmkuhl. Ich bin die Nachfolgerin von Dr. Petri.«

»Die Nachfolgerin?«

»Ja. Dr. Petri hat sich in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Wussten Sie das nicht?«

Siebels erinnerte sich dunkel, dass Petri vor einiger Zeit eine entsprechende Bemerkung gemacht hatte. »Er hat mich gar nicht zu seiner Abschiedsfeier eingeladen.«

»Die holt er bestimmt noch nach. Er ist gleich an seinem ersten Tag als Pensionär auf ein Kreuzfahrtschiff gegangen und kreuzt jetzt irgendwo in der Karibik.«

»Petri hatte schon immer einen guten Stil«, bewunderte Siebels seinen alten Kumpanen.

»Darf ich mir die Leiche mal anschauen?«, fragte Till, der hinter den beiden stand.

»Mein Kollege, Till Krüger«, stellte Siebels ihn vor. »Till, das ist Frau Dr. Lehmkuhl. Die Nachfolgerin vom alten Petri.«

Till setzte sein charmantestes Lächeln auf, als er Anna Lehmkuhl ins Gesicht sah. »Sie sind also der berühmt-berüchtigte Frauenheld aus dem Frankfurter Präsidium«, begrüßte ihn die Gerichtsmedizinerin und streckte auch ihm die Hand hin.

Tills Lächeln gefror und er erstarrte für einen Moment zu einer Salzsäure. Anna Lehmkuhl lachte. »Ihr Ruf eilt Ihnen voraus.«

Till verfluchte sich und seine letzte Affäre mit Simone, der jungen Streifenbeamtin, die im Präsidium nur die wilde Simone genannt wurde. Zu spät hatte er erkannt, dass die wilde Simone sich ihren Beinamen redlich verdient hatte. Sie stürzte von einer Katastrophe in die nächste, riss alles und jeden aus ihrem Umfeld mit und plauderte ohne Unterlass und ohne jede Rücksicht auf ihre oder anderer Leute Intimsphäre. Wenn Till morgens ins Präsidium kam, wussten schon Hundertschaften von Polizisten, wie er in der Nacht zuvor bei der Umsetzung eines neuen Kapitels aus Simones Kamasutra-Buch wieder einmal gescheitert war. Die Beziehung hielt denn auch nur wenige Wochen und mittlerweile war Simone mit einem Nahkampfkrieger vom SEK liiert und Till wieder auf Brautschau. Und Anna Lehmkuhl passte hervorragend in sein Beuteschema.

»Soll ich?« Anna Lehmkuhl nahm das Tuch in die Hände, mit dem die Leiche bedeckt war, und deutete an, es zurückzuziehen.

Till und Siebels nickten. Anna Lehmkuhl gab den Leichnam preis. »Beate Sydow, 49 Jahre alt. Tod durch Ertrinken. Sie wurde mit Gewalt unter die Wasseroberfläche gedrückt und hat sich heftigst gewehrt. Abgebrochene Fingernägel, zwei gebrochene Finger. Vermutlich wurde ihr auf die Finger geschlagen oder getreten, als sie sich am Beckenrand aus dem Pool ziehen wollte.«

Siebels betrachtete sich widerwillig die vom Wasser aufgedunsene Leiche. Er stellte sich vor, wie die Frau um ihr Leben gekämpft hatte. Wie sie sich mit aller Kraft aus dem Pool retten wollte und den Kampf gegen ihren Mörder letztendlich doch verloren hat. Er stellte sich vor, wie die Frau sich gefühlt haben musste, als ihre Kräfte nachließen und sie erbarmungslos immer wieder unter die Wasseroberfläche gedrückt wurde. Wie sie immer mehr Wasser schluckte bei ihrem Überlebenskampf und ihrem Mörder im Todeskampf zu entkommen versuchte. Bis sie schließlich aufgab und im Pool unterging. Siebels versuchte, diese Gedanken zu verscheuchen, und konzentrierte sich auf seine Arbeit als Ermittler. »Wurde sie im Pool gefunden?«, wollte er wissen.

»Ja. Von einer Freundin, die mit ihr verabredet war. Sarah Fischer. Sie ist im Haus. Als Frau Sydow heute Morgen weder auf das Klingeln und Klopfen an der Tür noch auf Telefonanrufe geantwortet hat, hat Frau Fischer einen Zweitschlüssel aus ihrer Wohnung geholt und ist hereingekommen. Sie wohnt in der Textorstraße, nicht weit von hier.«

»Lag sie schon nackt im Pool?«, wollte Till wissen.

»Ja. Allem Anschein nach war sie unbekleidet im Pool zum Schwimmen gewesen.«

»Anzeichen von sexuellem Missbrauch?«, fragte Siebels.

»Nein. Nichts dergleichen. Nur die malträtierten Finger. Wahrscheinlich wurde sie mit grober Gewalt in das Wasser gedrückt.«

»Todeszeitpunkt?«, fragte Siebels und zündete sich eine Zigarette an.

»So gegen sechs Uhr heute Morgen. Das deckt sich auch mit der Aussage von Sarah Fischer. Sie hat bestätigt, dass Beate Sydow morgens um diese Zeit den Tag bei schönem Wetter mit einer Runde im Pool beginnt. Der Pool ist übrigens beheizt. 22 Grad Wassertemperatur.«

»Dann werden wir uns mit der Frau Fischer mal unterhalten. Sind Sie noch länger hier?«

»Ich bin fertig. Sie finden mich in der Gerichtsmedizin, falls Sie weitere Fragen haben. Der Bericht kommt per E-Mail. Ach, bevor ich es vergesse. Auf dem Tisch dort liegt ein Buch.« Anna Lehmkuhl deutete zu dem Tisch auf der Terrasse. »Das lag schon dort, als Frau Fischer die Tote entdeckt hat. Das Buch könnte etwas mit dem Mord an Frau Sydow zu tun haben.«

»Wie das?«

»Das fragen Sie besser Frau Fischer. Nehmen Sie das Buch mit rein, wenn Sie sie befragen. Die Spurensicherung hat es bereits auf Fingerabdrücke untersucht.«

Anna Lehmkuhl packte ihre Utensilien zusammen und verabschiedete sich.

»Ich hole den Bericht auch gerne persönlich ab«, sagte Till.

»Ich rufe Sie an, wenn ich so weit bin. Bis dann, viel Erfolg.«

Siebels und Till schauten der Gerichtsmedizinerin hinterher.

»Viel besser als Petri«, kommentierte Till.

»Sie schneidet Leichen auf und wühlt darin herum«, sagte Siebels und ging zu dem Tisch.

»Sie hat Grübchen, wenn sie lächelt«, sagte Till.

Siebels drückte seine Zigarette in dem Aschenbecher aus und nahm das Buch in die Hand. »Sie entnimmt Organe aus toten Körpern, misst und wiegt sie, als wäre es Obst und Gemüse.«

»Sie hat grüne Augen.«

»Die Anekdoten des Philipp von Mahlenburg.«

»Hä?«

»So heißt das Buch.«

»Berühmt-berüchtigter Frauenheld«, murmelte Till vor sich hin.

»Genau. Mit meinem unwiderstehlichen Charme erobere ich die Frauen im Sturm. Ob jung, ob alt, ob blond, ob braun, mich lieben alle Frauen.«

»Wieso dich jetzt?«

»Nicht mich. Und dich schon gar nicht. Philipp von Mahlenburg. So steht es jedenfalls auf dem Klappentext des Buches.«

»Sie ist echt nett, findest du nicht?«

»Sie ist bestimmt verheiratet.«

»Sie trägt keinen Ehering.«

»Wäre auch nur hinderlich, wenn sie in toten Körpern rumwühlt.«

»Du erzeugst negative Schwingungen. Hör auf damit.«

Siebels hatte das Buch aufgeschlagen und las die ersten Seiten. Dann schaute er sich um. »Das ist hier.«

»Was ist hier?« Till war in Gedanken noch immer bei Anna Lehmkuhl.

»Das, was in dem Buch steht, hat sich genau hier auf der Terrasse abgespielt. Komm, lass uns mit dieser Sarah Fischer sprechen. Irgendwas stinkt hier ganz gewaltig.«

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© Autor Stefan Bouxsein